Früher hörten wir in der Schule, und glauben das auch nach unzählig erlebten Beweisen: die Geschwindigkeit (v) errechnet sich aus Weg (s)/Zeit (t).
v = s/t
In Mathematik lernten wir, Formeln umzustellen: Zeit = Weg/Geschwindigkeit
t = s/v
Zeit ist ein oder mißt den Weg, den ich mit einer Geschwindigkeit zurücklege. In der Betrachtung ändern wir den Weg oder die Geschwindigkeit und glauben an die immer gleiche Zeit. Langsamer Gang, kurzer Weg, schnelle Fahrt, große Distanz.
Von unserem Standpunkt aus betrachten oder fühlen wir die Zeit, "messen" Sie mit unserem individuellen Gefühl aufgrund unserer eigenen Fähigkeiten.
Vor 200 Jahren hatte der Bauer eine andere Vorstellung, ein anderes Gefühl von Zeit, wenn er sich den Weg von Breslack nach Neuzelle mit dem Pferdefuhrwerk vorstellte, als der Mensch heute, dem dieser Weg mit dem Auto lediglich 5 Minuten dauert.
Ganz deutlich "sehen" wir das "Verstreichen" von Zeit in der Bewegung eines Uhrzeigers, welcher in der Zeit seinen Weg zurücklegt.
Wenn Zeit die Überwindung von Weg ist, ist Zukunft ein noch zurückzulegender Weg und Vergangenheit schon ein Weg, welcher zurückgelegt wurde. Wie wäre es, wenn wir uns innerlich wendeten?
Was bedeutet dann Gegenwart? Gegenwart ist nur der Standpunkt, von dem wir uns aus in die Zukunft (oder in die Vergangenheit) bewegen können. Gegenwart IST KEINE Zeit. Weder beschreibt Gegenwart einen Weg noch eine Geschwindigkeit.
Deshalb reden wir von Zeit, wenn wir von vorh[i]er oder nachh[i]er sprechen. Wir denken einen Weg vom Standpunkt aus, nennen die Überwindung des Weges Zeit und die Dauer in Abhängigkeit vom Weg Geschwindigkeit.
Denken wir NICHT an einen Weg, denken wir NICHT an Zeit. Gibt es Zeit NUR in unseren Gedanken?
Kamindenken Sie drüber?