Zeit ist Geld, sagt man. Wir alle wissen, daß es in unseren Arbeitsverträgen oder bei der Berechnung unserer Arbeit immer um Zeit geht. Zeit spielt nämlich bei der Preisermittlung eines Produktes eine große Rolle: DIE Rolle.
Stellt er etwas her, benötigt der Mensch Arbeitszeit. Stellt er es für sich her, ist die Zeit unwichtig, denn das Ergebnis seiner Arbeit nützt ihm selbst zu seiner Existenz. Auch wenn er sein Produkt gegen ein anderes eintauscht (handelt), stellt er es indirekt für sich her.
Also ist der Preis seines Produktes seine zur Herstellung benötigte Lebenszeit. Deshalb werden bei der Preisermittlung NUR Arbeits- bzw. Lebenszeiten verglichen. Der Handel ist gerecht oder "fair", wenn zur Herstellung des Produktes und dessen Tauschmittel gleiche Mengen an Arbeitszeit getauscht werden.
Nun stellt sich uns folgende Frage. Ein seltener (großer) Rohdiamant z. Bsp. ist doch Unmengen Geld "wert", dabei hat den doch nie ein Mensch hergestellt. Woher stammt nun dessen Wert? Wie hoch ist der Preis von Naturstoffen (Rohstoffen)?
Die Natur hat keinen Tauschwert. Sie beinhaltet keine menschliche Arbeit. Luft war und wird immer ohne menschliches Zutun dasein. In ihr steckt kein menschliches Schaffen. Mit dem Wasser ist es ebenso. Und unser Diamant? Sie ahnen es. Auch er ist so wertlos wie ein beliebiger Kieselstein. Wie jetzt?
Unseres Diamanten Preis entsteht aufgrund der Annahme, daß man einen solchen zu fördern, Unmengen an Arbeitszeit benötigt, allein, um ihn zu finden. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. JA. Werden nämlich genau zwei oder, sagen wir, 100 solcher Diamanten gleichzeitig angeboten, so nimmt man an, daß zu ihrer Förderung aus dem Erdreich wesentlich weniger Aufwand nötig ist. Alle Diamanten gleichzeitig auf dem Markt sind pro Stück billiger als einer allein. Nun werden natürlich Diamanten mit großem Aufwand gefördert und künstlich hergestellt. Doch dann steckt Arbeitszeit drin. Hier reden wir aber von dem einen seltenen Edelstein, welchen zu finden nicht zwingend durch industrielle Förderung gelingt.
Wasser hat ebenfalls keinen Wert. Der Preis des Wassers bemißt sich ALLEIN aus den Bemühungen, dieses zu reinigen, aufzubereiten und uns durch ein Rohrnetz zur Verfügung zu stellen.
Geld ist ein universelles Tauschmittel, auch ein Produkt menschlicher Arbeitszeit. Gold- und Silbergeld mußte und muß aus Bergwerken durch menschliche Arbeit gefördert werden. Es beinhaltet, wie jede andere Ware, tauschbare Arbeitszeit. Unser "Geld", unsere Euroscheine und Münzen sind kein Geld, sondern nur Vertreter, denn sie beinhalten nicht die Arbeitszeit, die sie vertreten (ein 100-Euro-Schein beinhaltet Zeit für etwa 35 Cent, vertritt, wie der Name "Schein" schon sagt, Zeit für 100 Euro). Wir glauben einem Kreditschein, geben z. Bsp. 1 Stunde Arbeit Kredit für 10 Euro, tauschen danach mit diesem Papier-Kreditzettel unsere Zeit zurück und erhalten dafür Dinge und Leistungen, wie wir das täglich erleben können, aber nur, weil und solange der Zettel zwischen dem Tausch als Vermittler kraft unseres Glaubens stehen kann und soll.[1]
Alles Geld und alle Geldzeichen dieser Welt stehen allen Waren auf dem Weltmarkt gegenüber. Wir bekommen für alles Geld nicht mehr und nicht weniger als alle Waren. Erhöhe ich die Geldmenge, steigt auch der Waren Preise. Glauben wir, daß dies passiert, sollten wir vorher Waren kaufen (große Rohdiamanten etwa?). Dasselbe passiert, wenn bei gleichbleibender Geldmenge weniger Waren auf dem Markt angeboten werden, etwa, weil aus irgendwelchen Ursachen weniger produziert wird.
Fakt ist, daß neue (gedrucke) Geldscheine den vorhandenenen Geldzeichen von ihrem angenommenen Wert (1 Std. laut 10 Euro) Wert entziehen, wenn sich nicht gleichzeitig die Menge der Waren erhöht.
Kamindenken Sie drüber?
[1]: Der Gesetzgeber verbietet uns, Schulden mit anderem Geld, wie Salz, Öl, Naturalien, Zigaretten, Alkohol, Holz usw. zu vergleichen. Siehe "Preisklauselverbot" (PrKG § 1). Demnach dürfen wir (kaufvertraglich) nicht den geschuldeten Preis eines Brotes mit vollen Bierkrügen begleichen, TROTZDEM beides über den Faktor Zeit sehr wohl vergleichbar wäre. Auch werden wir gezwungen, Euro als Zahlungsmittel zu verwenden: "Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel." (Gesetz über die Deutsche Bundesbank § 14).
Wenn wir etwas anderes als unser "Geld" als Tauschmittel (Geld) benutzen (Alkohol, Zigaretten usw.), entwerten wir damit vor allem die Geldzeichen, weil zu deren (weltweiter) Menge unser Geld dazukommt und gleichzeitig als Ware gegen Banknoten ausfällt, so geschehen 1923 und 1945, als Banknoten immer schneller "entwerteten" oder nicht mehr als "Geld"/Währung akzeptiert wurden. Deshalb gibt es u. a. oben genannte Gesetze.