oder: Ballast raubt Zeit.
Kennen Sie das? Da stapeln sich Bücher in Ihrer Wohnung, Ihr Kleiderschrank ist brechend voll, im Schuppen lagern Dinge, von denen Sie denken: "die sind zu schade zum Wegwerfen", und in Familienfeiern steuern Ihnen Ihre Gäste je Jahr oder Feier noch Sachen bei, die Sie gar nicht gebrauchen können, weil sie sie gar nicht interessieren oder weil sie einfach kitschig sind.
Nun stammen Sie noch aus der "alten" Schule, wissen oder glauben, daß in jedem dieser Gegenstände Arbeit steckt, die man nicht verachten sollte. Dem Kitsch fühlen Sie sich verbunden, weil er von der lieben Tante Margot stammt, und in Büchern steckt ja Wissen (auch im Groschenroman?). Kurz, Sie wagen es nicht, sich von dem selbst erkannt sinnlosen Kram zu trennen.
Sie leiden unter Ihrem Zeug, denn Ihnen fehlt der Platz für wichtige Neuanschaffungen. Oft müssen Sie bergeweise Sachen bewegen, um etwas zu finden, denn Ihnen ging die Übersicht verloren. Die vielen nichtnutzbaren Dinge rauben Ihnen die Zeit, Ihre Freizeit. Sie sind eine Last Ihres Lebens, denn sie stehen Ihnen auf Ihrem Weg durchs Leben im Wege (im wörtlichen Sinne).
Wie schwer mag Multimillionären ihr Besitz lasten, wenn Sie hinter schweren Gittern (um ihr Anwesen) leben und in gepanzerten Autos fahren müssen, scheu und einsam, ständig in Angst, daß es der Menschheit nur um ihren Besitz geht, wenn sie sich ihnen nähert?
Stellen Sie sich einen buddhistischen Bettelmönch vor. Der besitzt nur, was er auf dem Leib hat. Sein Leben funktioniert nur, weil er täglich seine Nahrung gespendet bekommt. Er kennt nicht die Angst, sein Besitztum zu verlieren, sei es durch Raub oder sei es, daß er es nicht unter seinen vielen Sachen finden kann. Sein Zuhause ist, wo er sich gerade befindet. Frei ist er, und doch sorgt er sich, denn auch er hat einen Bauch. Er ginge nicht betteln, könnte ihm dieser gleichgültig sein.
Gibt es einen Ausweg, ein Stück besitzloser Freiheit, eine Entlastung, vielleicht in der Mitte zwischen Eigentümern und Besitzlosen? Wie wäre es damit?: Sie besitzen zwar Sachen, aber nur, weil und wann sie sie gebrauchen, solange Sie sie brauchen und damit arbeiten (wollen). Danach geben sie sie denen, die damit weiterarbeiten können. Geht das nicht, beispielsweise beim Kitsch, lassen Sie den und anderes unnötiges und verbrauchtes sich auf dem Müll verwandeln (Müll enthält Rohstoffe), knapp gesagt: Sie entsorgen den Krempel.
Das hieße auch, Sie denken an den Bettelmönch, der Nahrung hat, wenn er sie braucht. Sie vertrauen darauf, daß Sie immer das bekommen, was Sie benötigen. Er lebt es Ihnen vor! Sie wüßten dann, daß Sie Nerven und Zeit auch für Tante Margot hätten. Könnten Sie damit leben?
Es ist bereits ein schöner Brauch in unserer Gesellschaft, Kinderspielzeug, auch Baby- und Kinderkleidung, an das nächste Kind weiterzureichen.
Ein Merkmal des Lebens ist Stoffwechsel. Stellen Sie sich vor, sie müßten alle jemals zu sich genommene Nahrung und alle Luft, die sie je einatmeten, ihr Leben lang in sich bewahren.
Kamindenken Sie drüber?